Warum ich hier bin


Ich bin eine begeisterte Forscherin und untersuche neugierig,
wie ich Spiritualität und Alltag verbinden kann.
Die scheinbare Trennung von Heiligem und Alltäglichem aufzulösen,
ist mein Herzenswunsch, dem ich mein Leben widme.
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Diese Spaltung in Heiliges und Alltägliches existiert rein in unserer Wahrnehmung, in der Art, wie wir gewohnt und trainiert sind, die Welt sehen. In der Vergangenheit gab es gute und intelligente Gründe, diese Trennung von Spiritualität und weltlichem Leben vorzunehmen, um der Menschheit und ihrer Entwicklung zu dienen.

Doch die fast gänzliche Verbannung der Spiritualität aus dem menschlichen Leben hat zu vielen Problemen in unserer Welt der Gegenwart geführt. Die starke Ausrichtung an materiellen Werten hat eine Gesellschaft erschaffen, die weder gesund noch nachhaltig lebt. Die Menschheit droht, sich selbst mit Konsumsucht, Kriegen, Klimakrisen und Umweltkatastrophen zu zerstören.

Der nächste große Schritt in der Evolution der Menschheit steht an: Das moderne materielle Leben wird um den Aspekt einer neuen gelebten Spiritualität erweitert und bereichert. Ein besonders wichtiger Schlüssel dafür ist Empathie, Mitgefühl: Erkennen wir uns wieder als Teil der Gemeinschaft, die wir Menschheit nennen. Solange wir uns als isolierte Inseln in einem willkürlichen Leben erfahren, hat Konkurrenz und Kampf das Sagen, um das eigene Überleben zu sichern. Erst wenn wir uns (wieder) als Teil des Mysteriums des Lebens erkennen, erfahren wir die Liebe zu allem-was-ist. Solch eine tiefe Verbundenheit macht Beziehungen möglich, die dem Wachstum aller Beteiligten dienen und damit der Weiterentwicklung der gesamten Menschheit.

Aus der Ehrfurcht vor dem Mysterium des Lebens erwächst eine innere Haltung der Achtsamkeit und der Würdigung. „Everything has to be done in a sacred manner.“ (aus: Die Botschaft der Hopi Ältesten) Früher war es Nonnen und Mönchen vorbehalten, in der Haltung Alles-ist-heilig zu leben. Die Gesellschaft hat sie ausdrücklich von allen weltlichen Verpflichtungen befreit, damit sie sich ausschließlich auf die spirituelle Ausrichtung konzentrieren konnten.

In der post-modernen Welt brauchen wir post-moderne Nonnen und Mönche – „ganz normale Menschen“, die ihre spirituelle Praxis in ihrem alltäglichen Umfeld leben. Eltern und Großeltern, Tanten und Onkeln, Schwestern und Brüder, Unternehmerinnen und Arbeiter, Direktorinnen und Pädagogen, Putzfrauen und Kanalarbeiter, Therapeutinnen und Trainer, Schneiderinnen und Friseure, dich und mich. Solch post-moderne Nonnen und Mönche überwinden die Hierarchie, indem sie erkennen, dass jede Tätigkeit heilig und notwendig ist, dass jede Tätigkeit dem großen Mysterium des Lebens dient.

by www.robertmaybach.com

 

Ich bin verwurzelt in einem internationalen Kreis von spirituell praktizierenden Frauen, die sich um Chameli Ardagh und ihr Awakening Women Institute versammeln. In diesem Kreis wird Spiritualität unabhängig von Religionen praktiziert, auch wenn wir Mythen und Persönlichkeiten aus verschiedenen Traditionen als Vorbilder für Herausforderungen des Lebens heranziehen. Die gemeinsame Ausrichtung der spirituellen Praxis ist es, den Körper tatsächlich zu bewohnen (embodiment), um wach und frisch im Hier und Jetzt zu sein. Wir üben uns darin, auf Reize nicht ausschließlich
mit automatisierten Gewohnheiten zu reagieren, sondern ein Leben zu führen, das aus frischen Antworten auf den jeweiligen neuen Augenblick erwächst.

Ich bekenne mich zu meiner persönlichen täglichen spirituellen Praxis, die Basis für mein Wirken ist. In meinen Vorträgen, Trainings, Workshops und Frauentempeln gebe ich ausschließlich das weiter, was ich selbst erforscht und als unterstützend erlebt habe. Meine persönliche Erfahrung ist meine Schatzkiste, die ich gerne öffne und mit anderen teile.

WHY I AM HERE – english version

Hier geht es zum ursprünglichen Artikel vom März 2014.


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2 Gedanken zu “Warum ich hier bin

  • Ute Goldbacher

    Hallo Uli,
    Ich gabe deinen link auf der awakening women homepage gefunden. Ich bin im gleichen Jahr wie du in Graz geboren. Verfahrenstechnikerin. Verheiratet, 2 Kinder. Lebe und arbeite im München, Zweitwohnsitz am Thiersee bei Kufstein.

    Dein Anliegen ist meines. Wir stehen in der gleichen Sache – natürlich, es ist ja die einzige. Mein Weg war lange sehr Innen-orientiert. Jetzt geht es verstärkt ans manifestieren, obwohl sich auch schon in der Stille viel verwirklicht hat.

    Ich wollte dich einfach grüssen. Ich bin sicher dass wir uns einmal begegnen wenn die Zeit dafür da ist. Freut mich einfach von dir zu lesen.

    In bedingungsloser Liebe (das ist mein credo)

    Ute😊

    • Uli Feichtinger Autor des Beitrags

      Liebe Ute,
      Wie ich mich über deine Zeilen und deinen Gruß freue! 🙂 🙂 🙂
      ’73 ist einfach ein toller Jahrgang! 😉
      Ich freu mich, dass wir gemeinsam – Hüfte an Hüfte – auf dieser Welle der Evolution unterwegs sind. Es tut so gut, Schwestern an der Seite zu wissen! Und ich freue mich auf das persönliche Treffen, wenn die Zeit da ist!
      Von Herzen alles Liebe für dich,
      Uli