
Denke ich zu viel ans ICH, so wird mir Egoismus zugesprochen.
Denke ich zu viel ans WIR, wird mir Gutmenschentum und Aufopferung diagnostiziert.
Wo also liegt das richtige Maß? Das richtige Maß für mich?
ICH – Wer ist das eigentlich? Wenn ich meine Identifikation in 5 Worten zusammenfassen sollte … welche 5 Begriffe wären dies? Wage ich es, mich in diesem klaren ICH zu zeigen, oder fürchte ich Kränkung?
DU – Siehst du mich? Hörst du mich? So oft habe ich das Gefühl, dass du nicht MICH siehst, sondern deine Vorstellungen von mir, die zum Teil gar nicht viel mit dem ICH zu tun haben, das ich lebe …
WIR – Ich will mich zeigen und in die Welt einbringen, mit meinen Talenten und Fähigkeiten und Gaben. ICH will DICH erkennen und sehen und würdigen und wertschätzen. Wird dies zum gegenseitigen Austausch, erschaffen wir auf diese Weise das WIR. Gemeinsam gestalten wir das Heute zum Wohle des WIR und bringen so das Morgen auf die Welt. Wirksamkeit.
DU – Bist du bereit dazu? ICH sehne mich nach erfüllender Begegnung mit DIR. Auf Augenhöhe. In Wohlwollen. Mit Klarheit. Und Respekt.
ICH – Ich werde mir des ICH bewusst, ich reflektiere, wachse, reife. ICH bin in mir zu Hause, fühle mich in mir wohl. Daraus erwächst die Kraft und die Präsenz.
Fühle ich mit MIR, so kann ich in innerer Wärme gedeihen.
Fühle ich mit dem größeren WIR, so wird der Handlungsbedarf klar.
So bin ICH im WIR verwurzelt, so gedeihe ICH, so gedeihen WIR.
Impulsgespräch: 10. August 2024

Anlässlich der Finissage ihrer Ausstellung diskutiert Anette Friedel mit Uli Feichtinger über das ICH im WIR.
Sa., 10. August 2024 um 11 Uhr
Die Galerie, Rinnholzplatz, Gmunden